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JPG ist nicht gleich JPG
JPG, auch JPEG, ist die Abkürzung von Joint Picture Expert Group, ein 1986 gegründetes Gremium zur Standardisierung von verlustbehafteter Kompression (Verkleinerung) digitaler Bilder. Heute ist JPG vor allem durch das Internet und die Digitalfotografie weit verbreitet und konnte selbst durch verbesserte Nachfolger (jpg2000) nicht verdrängt werden. In den letzten Jahren hat JPG auch in der Druckindustrie Einzug gehalten. Unter anderem werden in PDF eingebettete Bilddaten mit dem JPG-Verfahren komprimiert. Auch die direkte Verwendung von JPG-Bildern zum Druck ist möglich. Lesen Sie folgende Artikel um den gröbsten Problemen bei der Vorbereitung von Druckdaten auf JPG-Basis aus dem Weg zu gehen.

Kompression
Verlustbehaftet bedeutet, dass ein JPG nicht mehr dem Originalbild entspricht. Die Qualität lässt sich in Stufen von 1 bis 10 (manchmal auch 1 – 100) steuern. Dabei entspricht 1 einer schlechten Darstellung bei bester Kompression. 10 hingegen komprimiert nur schwach, bietet aber die beste Darstellung. Um bei Druckergebnissen keine sichtbare Verschlechterung zu erhalten, ist von einer Kompressionsstufe kleiner als 8 abzuraten.

Werden Bilder mit einer Digitalkamera erstellt, sollte man also immer die geringste Kompression wählen. Völlig verlustlose Speicherung (TIFF oder RAW) ist allerdings eher was für Fotoprofis mit digitalen Spiegelreflexkameras und guten Objektiven.

Auflösung
In der Druckindustrie meint man mit Auflösung die Anzahl der Bildpunkte auf einer bestimmten Strecke. Die Abkürzung DPI steht dabei für dots per inch, also Punkte pro Zoll. Die benötigte Auflösung errechnet sich aus der Rasterweite. Bei einer gängigen Rasterweite von 150 lpi (Linien pro Zoll) und einem Sicherheitsfaktor von 2 (dann kann es auch mal ein wenig größer werden) erhält man die Auflösung von 300 dpi für Graustufen und Farbbilder.

Digitalkameras
Digitalkameras speichern JPG-Bilder häufig mit einer Auflösung von 75 dpi, was in etwa der Darstellungsqualität eines Computerbildschirms entspricht. Sind diese Dateien also ungeeignet für den Druckprozess? Glücklicherweise ist das alles eine Frage der Mathematik: Nehmen wir zum Beispiel eine 6-Megapixel-Kamera mit einer Auflösung von 3000 x 2000 Bildpunkten. Druckt man dieses Bild mit 75 dpi aus, benötigt man dazu Papier mit einer Größe von 100 x 67 cm. Schiebt man die Punkte zusammen (ohne die Anzahl der Bildpunkte zu ändern) und druckt das Bild mit 300 dpi aus, passt der Druck auf 25 x 17 cm. Dabei bleibt die Qualität unbeeinträchtigt.
Scanner
Mein Scanner kann aber 9600 dpi – das ist doch bestimmt viel besser? Leider nein. Bilder mit einer höheren Auflösung als 300 dpi werden nur in Ausnahmefällen (sehr scharfe Kanten/feinste Strukturen) besser reproduziert. Günstige Scanner haben auch keine physikalische (echte) Auflösung in dieser Höhe, sondern rechnen (interpolieren) die Bilddaten künstlich hoch – erzeugen also Bilddaten ohne die Qualität zu verbessern.
Sonderfall Strichzeichnung
Ein Sonderfall bezüglich der nötigen Auflösung ist die Reproduktion von Strichzeichnungen, z.B. Tuschezeichnungen. Hierfür sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Farbmodus nicht Graustufen verwendet, sondern den sogenannten Bitmap-Modus. Dabei werden nur schwarze und weiße Bildpunkte gespeichert. Die Auflösung sollte dann 600 – 1200 dpi betragen.
WICHTIG: JPG unterstützt diesen Farbmodus nicht. Verwenden Sie stattdessen TIFF, PDF oder gegebenenfalls auch BMP.

Farbe, Sie-Em-Wai-Käi?? Err-Geh-Bee?
Auf dem Computer-Bildschirm erzeugen fluoreszierende Punkte in den Farben Rot, Grün und Blau (RGB) den Eindruck von farbigen Bilden. Dieses Farbsystem liegt Digitalkameras und Scannern zugrunde. Um farbige Bilder im Offsetdruck wiederzugeben wird ein anderes Farbssystem verwendet. Da die Druckfarben nicht selbst leuchten, kommt nicht RGB sondern die Farben Cyan (Hellblau), Magenta (Pink), Gelb und Schwarz (CMYK) zum Einsatz. Die Umrechnung von RGB in CMYK ist nicht eindeutig definiert und birgt einige Widrigkeiten. Manche Farben können sehr gut von RGB nach CYMK gewandelt werden, andere Farben verändern sich bei der Umwandlung sehr stark. In der professionellen Druckvorstufe simuliert die Bildschirmdarstellung (RGB) schon während der Bearbeitung das spätere Ergebnis in CMYK. Leider können nicht alle Programme CMYK-Bilder korrekt anzeigen, geschweige denn erzeugen.

Schwarz, Schwärzer, Tiefschwarz
Wie im Artikel Farbe gehört, wird im Offsetdruck der Farbmodus CMYK verwendet. Der letzte Buchstabe K steht dabei für Black, manchmal auch als Key bezeichnet. Wenn man also schwarze Flächen anlegen möchte, verwendet man dazu den Farbkanal Schwarz.

Schwärzer
Man könnte jetzt annehmen, dass es eine gute Idee ist, wenn man auch die anderen Farbkanäle verwendet, um eine noch dunklere Fläche zu erhalten. Leider ist die maximale Farbdeckung, also die Summe der Farbanteile aller Kanäle begrenzt. Bei gutem Papier maximal auf 300%. Je schneller eine Drucksache verarbeitet wird, umso geringer sollte der maximale Farbauftrag sein. Für Overnight-Aufträge, die noch am gleichen Tag verschickt werden müssen, sollte der Farbauftrag 240% nicht übersteigen. Keinesfalls darf man Schwarz mit den Farbwerten C 100, M 100, Y 100 und K 100 anlegen. Im schlimmsten Fall bleiben die Druckbögen in der Druckmaschine an den Walzen kleben und der Druck muss abgebrochen werden.

Tiefschwarz
Es ist aber richtig, dass eine Fläche die nur aus 100% K besteht etwas flau wirken kann. Um also ein sattes neutrales Schwarz zu erhalten mischt man zwischen 20 und 40% der drei anderen Farben in schwarze Flächen. Dann hat man eine Farbdeckung von max. 220% und ist somit im grünen Bereich.

Schwarze Schrift
Das Thema Schrift wird später noch einmal behandelt. Hier soll es nur um schwarze Schrift gehen: Da Offsetdruck aus vier nacheinander gedrucken Farben besteht, kann es zu einem Versatz der einzelnen Farben kommen. Legt man die schwarze Schrift aus allen Farben an, sind farbige Ränder fast unausweichlich. Deshalb sollte man in Gegensatz zu Flächen, Schriften immer in K 100 anlegen. Außerdem sollte man, sofern die Möglichkeit besteht, schwarzen Text überdrucken lassen. Das heisst, Bilder und andere Elemente laufen unter dem Text weiter. In Photoshop kann man das erreichen, wenn man den Text auf einer eigenen Ebene anlegt und der Ebene den Modus Multiplizieren zuweist. Das Druckergebis sieht dann etwa so aus

Anschnitt
Da Offsetdruckmaschinen nicht randlos drucken können, werden alle Drucksachen auf größeren Formaten gedruckt und anschließend beschnitten. Um weisse "Blitzer" zu vermeiden benötigt man Anschnitt – so bezeichet man die Bildteile oder Flächen, die über das eigentliche Format herausragen und abgeschnitten werden. In der Regel sind 3 mm Anschnitt rundum ausreichend. Bedenken Sie, dass die Schnitte nicht immer absolut exakt sind. Deshalb sollten wichtige Elemente (z.B. ein kleines Copyright) nicht zu nahe an den Rand gestellt werden. Anschnitt
Endformat
Rahmen für wichtige Elemente

Schrift
Damit trifft man leider den wunden Punkt des JPG-Formates. Da es sich um ein Rasterformat handelt, werden Schriften nicht so scharfkantig wiedergegeben, wie das mit einem Vektorformat (z.B. PDF, EPS) möglich wäre. Deshalb sollte man JPG nicht unbedingt bei textlastigen Gestaltungen (mit kleine Schriften) einsetzten. Handelt es sich hingegen um größeren, farbigen Text sind die Einbußen minimal. Sind kleine Schriften unausweichlich, z.B. bei Visitenkarten sollte man die Auflösung auf 600 bis 800 dpi erhöhen.

Wichtige Eigenschaften von Druckdateien im Überblick

  • Kompressionstufe nicht schlechter als 8
  • Auflösung etwa 300 dpi
  • Farbsystem nicht RGB sondern CMYK
  • Tiefschwarze Flächen mit 40% Cyan, 40% Magenta und 100% Schwarz angelegen
  • Schwarze Schriften überdrucken und mit 100% Schwarz angelegen
  • Anschnitt 3 mm anlegen